Zwischenbericht (Stand Mai 2019)

Zwischenbericht (Stand Mai 2019)

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Zwischenbericht
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Verlauf

31.03.2017 1 Million Euro mehr

Das Land Rheinland-Pfalz stellt mit seinem Schreiben „1 Million Euro mehr für die Jugendarbeit“ vier Förderprogramme vor. Hierbei interessiert sich die Verbandsgemeinde Rhein-Mosel insbesondere für die Etablierung einer eigenständigen Jugendpolitik in ihrem Gebiet und stellt einen entsprechenden Antrag an das zuständige Jugendamt beim Landkreis Mayen-Koblenz.

07.06.2017 Beschluss JHA 

Dieser befürwortet die Idee, sodass der Jugendhilfeausschuss am 07.06.2017 beschließt, dass der Landkreis Mayen-Koblenz am Projekt JES! Eigenständige Jugendpolitik – mit PEP vor Ort teilnehmen wird. Das vorgelegte Konzept wird verabschiedet und zur weiteren Bescheidung nach Mainz zum Projektträger gesendet.
Modellregion

Aufgrund der Vielfältigkeit des Landkreises Mayen-Koblenz wird sich dafür entschieden das Projekt in einer Modellregion durchzuführen – der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel. Die einzelnen Verbandsgemeinden des Landkreises sind so unterschiedlich hinsichtlich ihrer Bevölkerung, Infrastruktur, Möglichkeiten und Jugendlichen, dass ein flächendeckendes Projekt als wenig zielführend eingeschätzt wird.
Auch kann eine eigenständige Jugendpolitik nur vor Ort gelingend durchgeführt werden oder gar nicht, was ebenfalls für eine Modellregion spricht.
 Die Verbandsgemeinde Rhein-Mosel stellt eine frisch fusionierte Verbandsgemeinde dar und damit die Fusion zweier ehemalig getrennter Sozialräume und sogar zwei geografischen Räumen, nämlich den Flusstälern Rhein und Mosel.
Aus den Erkenntnissen aus der Modellregion soll es möglich sein eigenständige Jugendpolitiken auch in anderen Gebieten des Landkreises Mayen-Koblenz entwickeln zu können
Nach der Zusage aus Mainz wurden die Beteiligten des Projekts benannt und ein Kosten- und Finanzierungsplan erstellt. Hierbei ist wichtig zu beachten, dass bei dem Projekt neben kommunalen Akteuren auch freie Träger der Jugendarbeit gleichberechtigt im Projekt vertreten sind.

November 2017 Qualifizierungsmaßnahme

Die erste Qualifizierungsmaßnahme innerhalb des Projekts mit den übrigen Projekten fand in Mainz statt. Hier wurde sowohl das inhaltliche, methodische, als auch das zeitliche Vorgehen vorgestellt und die Projektteilnehmer_innen mit weiteren „Hausaufgaben“ versorgt. Diese sahen eine Netzwerkanalyse, Politikfeldanalyse und andere Analysen vor, um die vorhandene Jugendarbeit und deren Akteure zu erfassen um auf dieser Datenlage im weiteren Verlauf aufbauend Ziele entwickeln zu können.

01.12.2017 StartUp des Projekts im Landkreis Mayen-Koblenz

Das offizielle StartUp des Projekts im Landkreis Mayen-Koblenz fand unter Beteiligung der lokalen Akteure und politischen Vertreter statt und wurde durch die Presse begleitet.

Dezember 2017 bis Mai 2018 Arbeit der Steuerungsgruppen

In diversen Treffen der Steuerungsgruppe wurde zunächst eine Struktur des Projekts erarbeitet. Diese sieht vor, dass zwischen einer operativen Steuerungsgruppe und einer strukturellen Steuerungsgruppe unterschieden wird. Der operativen Steuerungsgruppe gehören alle Akteure vor Ort an, die das Projekt vor Ort umsetzen werden. Die strukturelle Steuerungsgruppe erweitert diesen Kreis um die Vorgesetzten der Verwaltungen und deren jeweiligen politischen Vertreter. Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass der operativen Steuerungsgruppe nicht nur Verwaltungsmitarbeiter angehören, sondern auch freie Träger.
Parallel dazu werden Daten gesammelt und ausgewertet um die Fragen bezüglich der Politikfeldanalyse und Netzwerkanalyse beantworten zu können.
Da die Datenbeschaffung und –analyse zügig voranschritten wurden Ideen zur Beteiligung junger Menschen entwickelt. Hierfür erwies sich die Topographie der Verbandsgemeinde als Herausforderung um geeignete Beteiligungsformen zu finden. Eine zentralisierte Form der Beteiligung scheidet aus. Die operative Steuerungsgruppe entschied sich für so genannte Jugendforen, bei denen Jugendliche gemeinsam Themen erarbeiten, die letztlich zu einer eigenständigen Jugendpolitik führen sollen. Dazu musste die Verbandsgemeinde Rhein-Mosel eingeteilt werden; die Experten des Projekts benutzten hierfür den Begriff der Sozialräume. Diese Sozialräume wurden definiert von der Jugendvertretung der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel als erster Schritt zur Beteiligung der Jugend bei diesem Projekt. Eine genauere Beschreibung der Sozialräume findet sich im entsprechenden Kapitel Sozialraumanalyse. Die Verbandsgemeinde wurde in 6 Sozialräume unterteilt.

Januar 2018 Bürgermeisterdienstbesprechung der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel

Um das Projekt bekannter zu machen und Mitstreiter zu finden, wurde das Projekt vorgestellt auf der Bürgermeisterdienstbesprechung der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel. Dies hatte neben der reinen Information über das Projekt zum Ziel den Beteiligten Ortsvorstehern aufzuzeigen, dass ihre Mitarbeit für ein Gelingen des Projekts notwendig ist. Grundsätzlich wurde das Projekt an dieser Stelle als sehr positiv empfunden und eine Teilnahme als lohnenswert erachtet. Hierzu wurde der mögliche Mehrwert für die Gemeinde durch das Projekt aufgezeigt.

Mai 2018 Qualifizierungsmaßnahme

Die zweite Qualifizerungsmaßnahme fand in Trier statt. Hierbei wurden nach Vorstellung der Ergebnisse der verschiedenen Analysen Ziele erarbeitet und der weitere Zeitplan erläutert.
Zu Zwecken der Öffentlichkeitsarbeit wurde die Gestaltung von Plakaten und Flyern in Auftrag gegeben, sodass noch vor den Sommerferien damit begonnen werden kann das Projekt zu  bewerben.


Politikfeldanalysen

Die Politikfeldanalyse wurde durch die operative Steuerungsgruppe in drei Phasen unterteilt. Jede Phase hat ihre eigene Zielgruppe und ihre eigenen Erkenntnisse, die die Sicht auf das Projekt darlegen, die vorhandene Jugendarbeit aufzeigt und die gewollten Ziele des Projekts darstellt. Die Politikfeldanalyse I besteht aus Interviews mit vielen am Projekt Beteiligten; die Politikfeldanalyse II aus der Datensammlung was an Jugend, Jugendarbeit, Angeboten für Jugendliche und sonstigem Relevanten für Jugendliche vorhanden ist. Mit der Politikfeldanalyse III werden Akteure und Jugendliche direkt befragt um mit ihnen gemeinsam Ziele zu entwickeln die als Grundlage einer eigenständigen Jugendpolitik dienen.


Politikfeldanalyse 1

Die Politikfeldanalyse I beinhaltete das Interview durch Herrn Prof. Dr. Lindner mit Vertretern der Verwaltung, der Politik, der Presse und pädagogischen Fachkräften. Die Ergebnisse wurden bei der zweiten Qualifizierungsmaßnahme in Trier vorgestellt und stehen den Teilnehmern des Projekts zur eigenen Auswertung und Analyse zur Verfügung.


Politikfeldanalyse 2

Mit der Politikfeldanalyse II wurden überwiegend Daten erfasst, die statistisch vorhanden sind. Hierbei geht es darum zu erfassen, welche Bevölkerungsstruktur vorhanden ist, welche Einrichtungen der Jugendarbeit bestehen, wie die Jugendarbeit ausgestattet ist und welche Möglichkeiten Jugendliche haben ihre Freizeiten zu gestalten. Außerdem wird ein Blick auf die politische Situation geworfen.
Bei der gesamten Politikfeldanalyse II zeigt sich, dass die Übergänge zu Sozialraumanalyse und Netzwerkanalyse fließend sind.
Einige ausgewählte Ergebnisse der Politikfeldanalyse II sind:
 

Lebenswelten: Wohnort und Schule


Politikfeldanalyse 3

Mit der geplanten Politikfeldanalyse III sollen sowohl die Jugendlichen selbst, als auch die Akteure vor Ort zu Wort kommen, die oft mit Jugendlichen zu tun haben. Denn die Ziele einer eigenständigen Jugendpolitik können nur auf den Wünschen und Zielen der Jugendlichen selbst aufgebaut sein. Die Akteure vor Ort sind in dem Maße wichtig, das dass sie die eigenständige Jugendarbeit im weiteren Verlauf des Projekts umsetzen werden. Aus diesem Grund ist eine Beteiligung der Akteure von großer Wichtigkeit.
Als Akteure sollen die Ortsvorsteher, interessierte politische Vertreter und vor allem die Menschen verstanden werden, die ehrenamtlich, beispielsweise als Trainer_in, Dirigent_in oder Mitarbeiter_in bei einer Kirchengemeinde regelmäßig mit Jugendlichen zu haben.


Netzwerkanalyse

In der Netzwerkanalyse sollen Verbindungen zwischen Menschen aufgezeigt werden, die dabei helfen sollen sowohl Lobbyarbeit für Jugend und Jugendarbeit betreiben zu können, als auch eine eigenständige Jugendpolitik umsetzen und mit Leben füllen zu können. Hierzu gehören einflussreiche Menschen ebenso wie Mittelsmenschen, Akteure vor Ort, Menschen mit viel lokalem Wissen, Menschen mit Wissen um die Beschaffung von diversen Ressourcen, Entscheidern in der Verwaltung und politischen Akteuren.
Aus Gründen des Datenschutzes wird an dieser Stelle auf die Auflistung der Personen verzichtet.


Sozialräume

Die Einteilung der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel in Sozialräume ist ein notwendiger Schritt nicht nur in der Analyse der Verbandsgemeinde, sondern auch um die Beteiligung strukturieren zu können. Durch die Fusion zweier Verbandsgemeinden sind auch zwei Sozialräume miteinander fusioniert worden.
Hinsichtlich der Beteiligung der Jugendlichen und aller weiteren Akteure der Jugendarbeit ist eine sinnvolle Unterteilung der Verbandsgemeinde notwendig. Zwei Sozialräume anhand der ehemaligen Verwaltungsbezirke sind nicht sonderlich zielführend, da Jugendarbeit vor Ort und nicht auf der Ebene einer Verbandsgemeinde stattfindet. Auch als Kriterium die beiden Flusstäler zu nehmen oder die geografischen Regionen (Eifel/Maifeld, Mosel, Hunsrück und Rhein) zur Einteilung der Verbandsgemeinde heranzuziehen orientiert sich nicht an der Lebenswirklichkeit der jungen Menschen. Auch den Schulbesuchsort als Kriterium zu nehmen zur Unterteilung der Verbandsgemeinde ist nicht sonderlich zielführend, da ein Großteil der Jugendlichen die Verbandsgemeinde Rhein-Mosel für den Schulbesucht verlässt.
Letztlich wurde die Jugendvertretung der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel befragt und um Stellungnahme gebeten in welche Einheiten sie die Verbandsgemeinde unterteilen würden und welche Kriterien sie dafür ansetzt. Heraus kam folgende Unterteilung, die sich an den Interaktionen und Kommunikationen der Ortsgemeinden untereinander aus Sicht der Jugend hat.
An dieser Stelle sei kurz angemerkt, dass bei der Befragung ausgewählter Verwaltungsangestellter und Bürgermeister eine davon durchaus abweichende Unterteilung herauskam, jedoch ist für das Projekt und die Etablierung einer eigenständigen Jugendpolitik die Meinung der Jugend ausschlaggebender.
Die Erfassung der Sozialräume in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel durch die Jugendvertretung stellt eine erste Form der Beteiligung dar, die im folgenden Kapitel näher erläutert werden soll.

Beteiligung

Bei diesem Projekt ist die Beteiligung / Partizipation von großer Bedeutung. Insbesondere die Partizipation junger Menschen und Jugendlicher ist zentral für das Projekt, seinen Erfolg und seinen weiteren Verlauf.
Aus diesem Grund mag es zunächst verwundern, dass im ersten Drittel des Projekts bis auf die Jugendvertretung bisher noch keine Jugendlichen beteiligt wurden. Dies hat zum einen den Grund der benötigten Vorbereitung für eine qualitativ hochwertige Beteiligung von Jugendlichen, als auch der Notwendigkeit zunächst eine objektive Datenbasis zu schaffen, auf der die Beteiligung junger Menschen aufbauen kann. Ohne die erfassten Daten wäre beispielsweise nicht in dieser Deutlichkeit herausgekommen, dass die Einteilung der Verbandsgemeinde in Sozialräume eine solche Schwierigkeit darstellen könnte.
Aus diesem Grund ist die Beteiligung vor allem junger Menschen nicht an den Anfang des Projekts gesetzt worden, sondern erst in das mittlere Drittel des Projekts.
Neben jungen Menschen ist es von großer Bedeutung, dass auch die Menschen beteiligt werden, die an der Umsetzung und Etablierung einer eigenständigen Jugendpolitik beteiligt sind. Dies sind neben den Ortsvorstehern vor allem die ehrenamtlich Tätigen die Jugendarbeit durchführen. Ihre Meinung ist wichtig, um die zu verfolgenden Ziele nicht an ihnen vorbei zu entwickeln.
Dazu sieht der weitere Verlauf des Projekts vor, dass die Akteure mit einem schriftlichen Fragebogen befragt werden und die Jugendlichen in so genannten Jugendforen selbstgewählte Themen bearbeiten. Um die Themen bereits im Vorfeld zu erfahren und zu bearbeiten setzt das Projekt  das Epartool ein, welches freundlicherweise vom Kooperationspartner des Kreisjugendrings Mayen-Koblenz zur Verfügung gestellt wird. Dies ist eine gute Überleitung zum folgenden Punkt, was noch im Projekt weiter geplant ist.


Geplantes

Juni 2018

Befragung der Akteure (Ortsbürgermeister und interessierte Lokalpolitiker, sowie Ehrenamtler_innen in der Jugendarbeit) via Fragebogen
Beteiligung Jugendlicher via Epartool

September bis November 2018

Durchführen der Jugendforen in den Sozialräumen und Erarbeitung der Zielsetzungen der eigenständigen Jugendarbeit in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel

November 2018

Präsentation erster Ergebnisse in JHA, Bürgermeisterdienstbesprechung MYK

Ab November 2018

Zielarbeit zur Implementation der Ziele und Einführung/Durchführung der eigenständigen Jugendpolitik in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel